World Dog Shows - WDS 2016 und WDS 2019

Klarer, als es Karla Schwede in ihrem Blog dargelegt hat, kann man die Argumente
für einen Boykott der von der FCI ausgerichteten Weltsiegerausstellungen kaum darstellen.


http://www.doctor-speed.de/boykott-der-world-dog-shows-2016-und-2019.html

(Zitat Karla Schwede:)
In einem Aufruf bei Facebook hat sich der österreichische Richter Robert Blümel am vergangenen Samstag gegen
die World Dog Show 2016 in Russland sowie gegen die 2019 in China ausgesprochen.

Robert Blümel: "How is it possible that the FCI allows the WDS in China ???
One question to all FCI committee members: HAVE YOU SEEN THE PICTURES OF CRUELTY
AND WHAT HAPPENS THERE WITH THE DOGS ????
If not have a look here on FB !!! Next year WDS in Russia where human rights are threatening in such a terrible and bad way
and now the next thing the WDS in China where cruelty against dogs is normal!
It seems that cynological politics are more important than all other things!
Really ask myself if I can stay longer behind an organization which is only interested in politics
and for the members nothing else counts more than their own profit!!!!
Sorry guys this is not the right way !!!" (Robert Blümel, facebook)

Karla Schwede schreibt weiter:
Eine derart harsche Kritik an der organisierende Federation Cynologique Internationale (FCI)
seitens eines Richters ist in der Öffentlichkeit selten zu lesen und deshalb hier erwähnenswert.
Bei vielen Europäern und US-Amerikanern scheint Blümel mit seiner Kritik offene Türen einzurennen.
So wie ich dem Facebook Thread entnehmen konnte, fühlen sich jedoch viele Russen vor den Kopf gestoßen.
Das ist verständlich.
Doch ich bin sicher, dass sein Aufruf sich nicht gegen russische Aussteller und Hundebesitzer bzw. die Russen im Allgemeinen,
sondern vielmehr gegen ihre Regierung richtet. Eine World Dog Show kann naturgemäß nicht nur in Europa stattfinden.
Sie muss durch die Welt reisen, sonst hätte sie den Namen Weltausstellung nicht verdient.
Nach 2011 Paris, 2012 Wien, 2013 Budapest, 2014 Helsinki und 2015 Mailand
ist nun tatsächlich mal ein Land außerhalb von Europa dran.
Wie wäre es mit den USA oder Südafrika?
Das sind Demokratien. Australien fällt wegen der Quarantäne aus.
Aber Russland 2016, dann 2017 Ecuador, 2018 Amsterdam) und 2019 China?

(Anmerkung: Die WDS 2017 findet in Leipzig - Deutschland statt!
Die Ausschreibung und Richterliste sind auf der Homepage des VDH veröffentlicht.)


Eine unpolitische Show? Russland ist weit weg von hier.
Für viele Europäer und auch US-Amerikaner wird die WDS 2016 allein wegen der weiten Anreise ausfallen.
Außerdem ist die Einreise nach Russland mit Formalitäten verbunden, die sich nicht jeder ans Bein binden will.
Mal abgesehen von der Tatsache, dass ich persönlich dort ohnehin nicht teilnehmen würde,
mein Hauptargument – so wie auch das von Robert Blümel – gegen eine Teilnahme an der WDS in Russland ist das politische Klima.
Ein Regime, das per Gesetz Homosexuelle diffamiert und kriminalisiert,
ganz offensichtlich kritische Oppositionelle verhaften oder ermorden lässt,
ganz offensichtlich kritische Journalisten verschwinden, verhaften oder ermorden lässt
und 99% der Medien kontrolliert, findet meine Unterstützung nicht.
Egal welcher Pokal möglicherweise winken könnte.

Wenn die FCI dann für 2019 eine World Dog Show in China ankündigt,
kommt das den meisten europäischen und amerikanischen Hundeliebhabern als schlechter Scherz daher.
Aber die FCI meint das wohl tatsächlich ernst.
Natürlich gibt es in China viele Hundeliebhaber und auch Züchter, die nicht sind wie Kent NG.
Doch die Tatsache, dass dort Hunde auf der Speisekarte stehen, bringt die Gemüter in Rage.
Was will die FCI? Aufklären?
Will die FCI den Chinesen klar machen, dass man Hunde nicht bestialisch töten und essen,
sondern sie ausschließlich als Gefährten anerkennen und mit ihnen das Sofa teilen soll?
Ein Volk mit einer Jahrtausende alten Tradition wird sich von einer einzigen Weltsiegerausstellung
nicht weiter beeindrucken und erst recht nicht umkrempeln lassen.
Außerdem haben vielen Chinesen ganz andere Sorgen.
Und da geht es nicht um Hunde und ihr Wohlbefinden, sondern um Menschenleben, Menschenrechte und die Freiheit des Einzelnen.
Wo liegen da wohl die Prioritäten? Kaufkraft versus Image China ist noch weniger eine Demokratie als Russland.
In diesem Zusammenhang ist es auch völlig egal, wie stark Europa geschäftlich von China abhängig ist.
Eine World Dog Show ist keine Pflicht sondern eine Kür. Sie ist nicht lebenswichtig,
sie ist für die Weltwirtschaft vollkommen unbedeutend und für viele Menschen sogar überflüssig.

Warum also setzt sich die FCI dieser vorhersehbaren Kritik aus?
Die Facebookgruppe "No for World Dog Show China 2019" zählt mittlerweile mehr als 5.500 Mitglieder.
Sie ruft unter anderem die großen Sponsoren auf, sich von dieser Show zurückzuziehen.
Aber China ist ein riesiger Markt. Kein Konzern wird auf seine Kaufkraft verzichten wollen.
In meinen Augen hätte jedoch ein Engagement bei der WDS 2019 einen katastrophalen Imageschaden zur Folge.
Zumindest hier in Europa.
Dennoch wird diese Show ganz sicher nicht an finanziellen Problemen scheitern.
 Vielleicht dann an der auch in China verpflichtenden Quarantäne.
Bei den zuständigen Stellen gibt es unterschiedliche Aussagen über die Quarantänepflicht für Hunde und Katzen.
Sie reichen von mindestens 7 Tagen (Pudong Airport) bis zu 30 Tagen für Hunde über 35cm an allen anderen Flughäfen.
Ironie ist hier vielleicht unangebracht, aber da hat die FCI eine super Entscheidung getroffen.
Endlich wird es mal einen chinesischen Weltsieger geben.
Denn ausländische Konkurrenz haben die chinesischen Aussteller wohl kaum zu fürchten.
Wer wird dort denn überhaupt richten? Ist das auch schon bekannt? Ich bin gespannt.
(Zitat Karla Schwede Ende.)

Ein Schelm, wer hinsichtlich kommerzieller Interessen Vergleiche mit denen der FIFA oder der FORMEL 1 anstellt?

Gewisse Ähnlichkeiten sind jedoch nicht von der Hand zu weisen.

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